Anzeichen digitaler Demenz

Wissenschaft
AutorIn: Ilona Schönle

Unsere Zukunft wird in bedeutendem Masse durch Technologen, Ökonomen und Politiker bestimmt werden, die mehr oder weniger unter digitaler Demenz leiden. «Digitale Demenz» ist ein Begriff aus der Medienpsychologie, der das Phänomen beschreibt, wie der Mensch durch die alltägliche Nutzung digitaler Medien gewisse Verhaltensweisen und Tätigkeiten schlicht verlernt.

Unsere dem digitalen Wahn bereits weitgehend ausgelieferte Gesellschaft wird davon allerdings gar nicht mehr allzuviel mitbekommen, denn sie ist weitgehend kritiklos geworden.

Was passiert da?

Wenn man «googled» bleibt davon weniger im Gehirn «haften», als wenn man es in einem Buch nachschlägt oder liest. Warum sollte man daher noch etwas abspeichern, das man jederzeit auch ganz einfach wieder elektronisch abrufen kann? Der gleiche Effekt ergibt sich durch multimedial aufgepimpte Beiträge, durch die man sich eher oberflächlich durchklickt, als dass man sich auf Inhalte konzentriert. Das schwächt sowohl Denkvermögen als auch Konzentrationsleistung. Dennoch, ob es uns ge- oder missfällt: Computer und digitale Hilfsmittel sind aus dem 21. Jahrhundert nicht mehr weg zu denken. Und: Analoge Ignoranz ist auch nicht besser als digitale Demenz.

Dabei wollten wir nur das Gute

Schon die zweite industrielle Revolution und mit ihr einhergehend die Massenproduktion, brachte nicht nur Gutes. Die Fliessbandarbeit hatte durchaus ihre Schattenseiten: Seien es Kinderarbeit, Umweltzerstörung oder miserable Arbeits- und Lebensbedingungen für die Arbeitenden. Die Digitalisierung ist nun ein weiterer, derart einschneidender, radikaler gesellschaftlicher Umbruch, dass sie bisweilen als die dritte industrielle Revolution bezeichnet wird.

Auch hier sind negative Begleiterscheinungen wie Stellenabbau und tendenziell soziale Spaltungen zu beobachten. Doch birgt sie durchaus Chancen - vorausgesetzt wir bleiben mündig und gestalten sie bewusst und verantwortungsvoll. Auf diese Weise können wir uns die Neuerungen zunutze machen und profitieren von den Vorteilen die der Wandel bringt und die es durchaus vermögen, unser Leben einfacher und freier zu machen.

Industrielle Revolution, Industrie 4.0 oder 2. Phase der Digitalisierung?

Der grösste Vorteil der digitalen Revolution ist möglicherweise der Wegfall lästiger, wiederkehrender Routineaufgaben im Job. Die meisten Erwachsenen verbringen einen wesentlichen Teil ihrer verfügbaren Zeit bei der Arbeit. Wenn nun nicht wertschöpfende Tätigkeiten dieser Arbeit durch neue Technologien oder künstliche Intelligenz erledigt werden könnten, würde dies einen enormen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der arbeitenden Bevölkerung leisten.

Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass dadurch die ohnehin benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft substituierbar werden: Personen mit unterdurchschnittlicher Bildung, niedrigem Einkommen oder diejenigen, die das Ende ihrer Kapazitäten und Ressourcen, aber noch nicht das Rentenalter erreicht haben. Die Vermutung: Wenn Maschinen zunehmend bislang durch Menschenhand verrichtete Tätigkeiten übernehmen, werden in der Folge weniger Personen für das gleiche Quantum an Arbeit erforderlich sein.

Studien aus dem Jahr 2016, die im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erstellt wurden, wiederlegen dies jedoch und prognostizieren für die nächsten 12 Jahre 250’000 zusätzliche Arbeitsplätze. Aktuelle Beschäftigungszahlen aus den USA und Deutschland bestätigen den Trend.

Transformation der Arbeitswelt

Laut einer aktuellen Studie von Deloitte ist der Nutzungsanteil von PCs und Laptops an Arbeitsplätzen von 38% im Jahr 2000 auf 58% im Jahr 2015 rasant angestiegen. Beim World Wide Web ist es noch eindrücklicher. Hier stieg die Quote im selben Zeitraum von 25% auf 52%. Durch die Zunahme der Wissensintensität sind heute andere Fähigkeiten der Beschäftigten in den Neuen Arbeitswelten gefragt. Soziale-, kommunikative- und analytische sowie kreative Kompetenzen stehen im Vordergrund. Der digitale Arbeitsplatz erlaubt zeitliche und örtliche Flexibilitäten, was Struktur und Kultur eines Unternehmens reflektieren sollten. Die richtigen Mitarbeiter am richtigen Ort, ermöglichen gewinnbringende Kollaborationen für die gesamte Organisation.

Die Angst vor der «Disruption» ist allgegenwärtig

Beispiele wie Airbnb oder Uber - Geschäftsmodelle, die die klassischen Branchen wie Hotel- oder Taxigewerbe mit extrem nutzerfreundlichen und nie dagewesenen Angeboten ins Schwitzen gebracht haben - sind Beispiele von Disruption. Bestehende, traditionelle Geschäftsmodelle, Produkte, Technologien oder Dienstleistungen werden immer wieder von innovativen Erneuerungen abgelöst und teilweise vollständig verdrängt.

Die disruptive Innovation bezeichnet eine komplette Umstrukturierung, beziehungsweise die Zerschlagung eines bestehenden Geschäftsmodells. In den nächsten fünf Jahren werden 40% aller Unternehmen auf die eine oder andere Art in Schieflage geraten. (Quelle: Cisco / IMD Digital Vortex Research). Der digitale Reifegrad wird ein wichtiges Merkmal der Organisationen, in zunehmend wettbewerbsorientierten Märkten sein. Die Fähigkeit, neue Technologien zu integrieren und effektiv zu nutzen, wird erfolgreiche Unternehmen von denen unterscheiden, die träge und konservativ daherkommen.

Wie steht es eigentlich um die Digitalisierung von papierbasierten Prozessen?

Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort in Bezug auf Umweltverträglichkeit. Eigentlich ist es jedoch ein Handlungsprinzip zur Nutzung von Ressourcen, bei dem die Bewahrung der wesentlichen Eigenschaften, die Stabilität und die natürliche Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. Jahrzehnte nachdem der Computer das Zeitalter des papierlosen Büros einläuten sollte, sind wir immer noch dabei, Informationen auf Papier zu versenden und zu empfangen und als Grundlage innerhalb von Geschäftsprozessen zu akzeptieren.

Schwer zu sagen, ob sich der Papierverbrauch aufgrund der Digitalisierung bereits verringert hat, da exakte historische Nutzungsstatistiken fehlen. Allerdings braucht es beispielsweise 75’000 Bäume, allein um die Sonntagsausgabe der New York Times zu drucken. Auf der Hand liegt es auch, dass sowohl das klassisch-konventionelle, ebenso wie das vordergründig modern-progressive Office noch immer in Papierfluten ertrinken und die damit verbundenen Kosten ebenso immens wie unnötig sind.

Die Frage wo man sinnvollerweise ansetzen sollte, um diesen Kosten Herr zu werden, bleibt häufig aufgrund der Undurchdringbarkeit des prozessualen Dschungels unbeantwortet und alles läuft so weiter wie bisher. Bringen Sie Licht ins Dunkel und werden Sie aktiv. Zum Wohle der Umwelt und Ihrer Budgets. Witzig The Office Company hilft Ihnen mit viel Erfahrung und behutsamer Tat bei der Überprüfung und Anpassung Ihrer aktuellen Geschäftsprozesse.