Header

Ein gelber Ballon in Form eines Emojis mit einem breiten, gitterartigen Grinsen und roten Kreisen als Augen.

Glücklich machende, sinnhafte oder gute Arbeit

Mitarbeitende, die sich selbst als glücklich bei der Arbeit bezeichnen, sind tendenziell produktiver und nehmen weniger Krankheitstage in Anspruch. Eine positive Stimmung kann sich nachweislich auf unsere kognitive Leistungsfähigkeit auswirken. Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten nehmen mit dem Wohlbefinden zu. Doch was macht uns bei der Arbeit glücklich und kann dieses Glück kultiviert werden? Die Wissenschaft liefert Antworten.

Welche Faktoren machen bei der Arbeit glücklich?

Ricarda Rehwaldt ist eine deutsche Glücksforscherin. Nach ihren Erkenntnissen kann Glück im Unternehmen durch vier signifikante Faktoren vorhergesagt werden.

Die Sinnhaftigkeit der Arbeit

Die grösste Relevanz hat das Sinnempfinden. Wenn Mitarbeitende ihre Arbeit als sinnvoll empfinden, wirkt sich das positiv auf die intrinsische Motivation aus. Der Antrieb entsteht dabei aus einem inneren Bedürfnis und nicht bloss durch äussere Anreizen wie der Vergütung.

Die Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz

Ein weiterer wichtiger Faktor ist Selbstverwirklichung. Dieser Faktor verbindet sich mit dem Gefühl von Selbstwirksamkeit und beeinflusst innovatives Verhalten, wie beispielsweise das Ausprobieren oder das Beschreiten neuer Wege.

Das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen

Wichtig bei der Arbeit ist zudem das Gemeinschaftsgefühl, wobei hier zwei Kategorien unterschieden werden:

  • Gemeinschaft im Sinne von Vertrautheit.
    Eine vertraute Gemeinschaft beeinflusst Beziehungen positiv, beispielsweise die Führungsbeziehung.
  • Gemeinschaft im Sinne eines professionellen Umgangs miteinander.
    Eine solche Gemeinschaft reduziert negative Stimmungen und ist somit ein Hygienefaktor.

Wie kann Glück bei der Arbeit gefördert werden?

Glück bei der Arbeit kann durch mehrere Faktoren gefördert werden. Die Glücksforscherin leitet für Unternehmen unter anderem folgende Ansatzpunkte ab:

Förderung der Selbstverwirklichung

Handlungsspielräume geben und Mitarbeitende stärkenorientiert einsetzen. Die Anwendung von Strategien trainieren, damit Mitarbeitende ihre Arbeit proaktiv mitgestalten können (Stichwort Job Crafting)

Förderung des Sinnempfinden

Aufgaben ganzheitlich, vielfältig und bedeutungsvoll gestalten.

Die Förderung der Sinnhaftigkeit deckt sich mit dem Standpunkt des Wirtschaftspsychologen Ingo Hamm: Arbeit sei dann erfüllend, wenn sie uns vielfältig und bedeutsam erscheint, wir die Arbeitsschritte autonom, d.h. vom Anfang bis zum Ende, ausführen können und wir dazu noch regelmässig Feedback erhalten. Das bedeutet auch, dass sich Sinn nicht verordnen lässt. Jede:r muss selbst durch das konkrete Tun den Sinn in der eigenen Tätigkeit finden.

Was ist der Unterschied zwischen Arbeitszufriedenheit und Arbeitsglück?

Arbeitszufriedenheit und Arbeitsglück sind gemäss der Glücksforscherin nicht dasselbe. Als zufrieden gelten Mitarbeitende, wenn sie erreichen, was von ihnen erwartet wird. Zufriedenheit kann auch durch äussere Umstände erzeugt werden. Glück hingegen stellt sich durch eine intrinsisch motivierte Tätigkeit ein und wird als ein positiver emotionaler Zustand verstanden.

Was ist gute Arbeit?

Wird über neue Arbeitsformen diskutiert, ist häufig die Rede von sinnhafter Arbeit. Die deutsche Soziologin Jutta Allmendinger sagt hierzu mit einem weltweiten Blick: Langfristig werden die neuen Arbeitsformen mehr und mehr Menschen auf der Welt betreffen. Momentan sei es aber vor allem ein Trend für eine Elite. Deshalb plädiert sie dafür, auf nachfolgende Aspekte zu fokussieren, welche eine „gute Arbeit“ ausmachen:

  • ausreichende Ressourcen
  • ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten
  • ein angemessenes Einkommen
  • einen sicheren Arbeitsplatz
  • Mitspracherechte

Sie nimmt somit noch grundlegendere Aspekte auf, bei denen wir ansetzen können, wenn wir uns Gedanken über die wünschbare Zukunft der Arbeit machen.

Fazit

Ob nun auf Glück bei der Arbeit, auf „sinnhafte Arbeit“ oder auf „gute Arbeit“ fokussiert wird – es gibt viele Möglichkeiten, um zukünftige Arbeitsformen zu gestalten und das Wohl Ihrer Mitarbeitenden zu fördern.

Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie durch moderne Arbeitsplatzgestaltung eine positive Veränderung in Ihrem Unternehmen auslösen.

AutorIn: Manuela Peter

Quellen:

ResearchGate – Was macht bei der Arbeit glücklich? Entwicklung und Validierung einer mehrdimensionalen Skala zur Erfassung von Glück bei der Arbeit

Büroblog Schweiz – Der Unsinn mit dem Sinn: Ingo Hamm im Interview

Deutschland.de – Weg von diesem Entweder-Oder