Von der Lagerhalle zum Multispace Büro: Bei der sfb - Höhere Fachschule für Technologie und Management in Dietikon entstand eine neue Arbeitsumgebung, die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit fördert, hybride Arbeitsmodelle unterstützt und im Zuge dessen Flächen effizienter nutzt.
Witzig wurde als Gesamtanbieter beauftragt, das Konzept zu entwickeln, den Umbau zu koordinieren, das Change Management zu begleiten und das bestehende Mobiliar mit neuen, passgenauen Lösungen zu ergänzen.
Wichtig dabei war der stete Einbezug der Mitarbeitenden im gesamten Prozess, der nicht nur für breite Akzeptanz sorgte, sondern auch für Lösungen, die den Arbeitsalltag wirklich bereichern.
Die fortschreitende Digitalisierung und die Etablierung hybrider Arbeitsmodelle haben die Art und Weise, wie Büroflächen genutzt werden, grundlegend verändert. Vor diesem Hintergrund entschied sich die sfb, ihre abgeschirmten Einzelbüros in der oberen Etage auf die darunterliegende, ehemals als Lager genutzte Fläche zu verlagern. Ziel war es, nicht nur eine wirtschaftlich effiziente Raumnutzung zu realisieren, sondern auch ein offenes Konzept zu schaffen, das abteilungsübergreifenden Austausch, kreative Kooperation und flexible Arbeitsformen gleichermassen fördert. Gleichzeitig sollte die neue Umgebung eine attraktive, markengerechte Atmosphäre in dezenten Blau- und Grüntönen schaffen. «Im Rahmen der Ausschreibung haben wir uns für Witzig entschieden, weil wir einen erfahrenen Partner wollten, der das Gesamtprojekt managt und die entsprechende Expertise hat», so Dorothea Tiefenauer, Direktorin der sfb.
Ein Schlüsselfaktor war die umfassende Einbindung der Mitarbeitenden über den gesamten Projektverlauf. «Wir haben ganz bewusst Mitarbeitende eingebunden, um ihre Ideen einzuholen und von Anfang an mitzunehmen», so Tiefenauer. Nach der sfb-internen Bedarfsanalyse folgte ein Initial-Workshop, in dem die Mitarbeitenden nicht nur über Ziele und Ablauf informiert wurden, sondern auch ihre Bedenken und Ängste offen ansprechen konnten. In diesem Rahmen durften sie aktiv mitentscheiden, welche stilistische und funktionale Ausrichtung das neue Raumkonzept haben sollte.
Während des Projekts erhielt die Belegschaft regelmässige Newsletter mit Fortschrittsberichten und Einladungen zu offenen Sprechstunden mit den Projektverantwortlichen der sfb, um Fragen und Anliegen direkt zu klären. Kurz vor Fertigstellung fand eine Begehung der neuen Fläche statt. «Ein Augenblick, der deutlich machte, dass der Wandel greifbar ist und zugleich Begeisterung und Identifikation mit dem neuen Büro entfachte», so Marco Hess, Verantwortlicher HR Lehrpersonen der sfb. Bevor die Fläche offiziell in Betrieb genommen wurde, organisierte das Team einen Workshop Bürokultur, um gemeinsam Nutzungsprinzipien und Verhaltensregeln für das Multispace Office zu definieren. Am Tag des Einzugs wurde symbolisch ein gemeinsamer Gang von den alten Einzelbüros in der oberen Etage hinunter zum neuen Multispace vollzogen – ein klares Zeichen für den gemeinsamen Schritt in die neue Arbeitswelt.
Die Analyse der Bestandsfläche offenbarte eine grosszügige Lagerhalle mit minimalen Trennwänden und rohem Industriecharme – ideale Voraussetzungen, um den ursprünglichen Loft-Charakter verstärkt zur Geltung zu bringen. Anstelle starrer Raumteilungen wurde ein zentral positionierter Holzpavillon als Schlüsselakzent gewählt: eine selbsttragende Konstruktion, die klare Zonierungen schafft, ohne die Offenheit zu unterbrechen. Um dennoch eine helle, moderne und wohnliche Atmosphäre zu schaffen, kamen gezielt textile Akustikelemente an Decken und grossflächige Teppichböden zum Einsatz, die den Schall dämpfen, ohne den Loft-Charakter zu überdecken.
Im Inneren des Pavillons befindet sich ein Meetingpoint für spontane Besprechungen sowie eine multifunktionale Service-Ecke mit Druckern, Ablagen und Arbeitsutensilien, flankiert von zwei akustisch abgeschirmten Telefonboxen. Um den Pavillon herum ordnen sich die Arbeitsplätze der Teams an, strukturiert nach Abteilungen, sodass ein fliessender Übergang zwischen konzentriertem Arbeiten, Kollaboration und informellen Begegnungen entsteht. Das gläserne Einzelbüro der Direktorin bietet Privatsphäre für Besprechungen und Transparenz zugleich.
Ergänzend zur Kernzone öffnet sich die Cafeteria mit einer behaglichen Rückzugsecke: Warme Holzmöbel und textile Akustikelemente schaffen einen wohnlichen Rückzugsort für Pausen und informellen Austausch. Farblich zieht sich das sfb-Corporate Design in dezenten Blau- und Grüntönen als feines Linienmuster durch Möbelakzente und Raumgestaltung, um eine subtile, aber durchgehende Identität zu gewährleisten.
«Kurze Entscheidungswege und klare Ansprechpartner sind entscheidend bei der Zusammenarbeit – es steht und fällt mit den Personen. Wir hatten das Gefühl, dass wir sehr schnell verstanden wurden. Unsere Ansprechperson bei Witzig, Patricia Kaufmann, hat unsere sfb-Identität erfasst und gleichzeitig ihre architektonische Erfahrung einfliessen lassen. Diese Balance ist sehr gut gelungen», so Sebastian Steimer, Projektverantwortlicher und Leiter Logistik, Einkauf und Produktion.
Mit diesem integrativen Ansatz entstand ein harmonisches, durchdachtes Büroensemble, das den Bedürfnissen hybrider Arbeitsmodelle gerecht wird und die sfb-Kultur spürbar macht. «Die Zusammenarbeit im Team hat sich deutlich verbessert. Man geht jetzt viel schneller auf Kolleginnen und Kollegen zu und sucht bewusst den Austausch, auch über Abteilungsgrenzen hinweg. Das ist viel unkomplizierter geworden», so Tiefenauer.
Consulting & Change-Management: Katharina Vogt
Planung, Bauleitung & Design: Patricia Kaufmann
Möbelplanung: Daniel Weber, Andrea Salemi